Das Abenteuer beginnt!
Von Amelie und Tom (mit Unterstützung von: Merle, Lilli und Vincent)
Als wir um 15 Uhr den Bus in Richtung Fähre nahmen, war jedem klar, dass das Abenteuer jetzt beginnt. Die Fahrt verging wie im Flug und wir kamen um 7 Uhr morgens, mit großer Vorfreude, in unserem neuen Zuhause an.
Die erste Woche verbrachten wir mit dem Erkunden unserer neuen Heimat. Wir machten zum Beispiel eine kleine Wanderung zu einem in der Nähe gelegenen Bergsee.
Wir hatten unseren ersten Norwegisch-Unterricht, das erste Mal Frühsport und haben mit viel Mühe unseren ersten Löffel geschnitzt, bei dem wir mit Hilfe von Kohle ein Loch in das Holz gebrannt und es dann in Form gebracht haben.
Unsere erste kleine Tour (vom 6.-7. August) war eine Wandertour. Sie begann direkt gegenüber der Huskyfarm und endete an einem wunderschönem See mitten in den Bergen, an dem keine Menschenseele war (außer uns natürlich).
Wir waren in 2 Gruppen unterwegs, von denen sich eine Gruppe verlaufen hat (mehrmals). Doch wer kennt es nicht: DER WEG IST DAS ZIEL! Der Abend klang mit guter Stimmung und einer beeindruckenden Aussicht aus. Am nächsten Morgen genossen wir ein leckeres Frühstück und machten uns gleich nach dem lustigen Abbau der Tarps zurück auf den Weg ins OC.
Auch die zweite Woche war eine Woche der vielen neuen Dinge. Direkt am Montag lernten wir die Huskys kennen, die viele Erwartungen erfüllten. Nach dem Besuch grübelte direkt jeder darüber, welcher Hund wohl wessen Pate werden wird.
Diese Grübeleien wurden unterbrochen von der ersten Zimmerkontrolle, die vor der Tür stand. Der Name täuscht, denn leider mussten auch das Haupthaus und die Nebenräume geputzt werden, was für einige eine bisher unbekannte Aktivität war. Im Endeffekt sind die wenigsten durchgefallen und durch das Nachputzen war alles blitze-blank sauber und man konnte schonmal einen Eindruck fürs nächste Mal gewinnen, wie „sauber” aussehen kann.
Dienstag war sehr wichtig wegen zwei Dingen: Erst lernten wir Beleidigungen auf Norwegisch wie Torsk (Dorsch oder Fischkopf), danach ging eine Teilgruppe, um die Laune zu verbessern, zu einem kleinen Laden im Nachbarort Omlid.
Am nächsten Tag „lernten“ wir in Norwegisch die Reflexivpronomen und wie erwartet haben wir, wie im Deutschen, nichts verstanden. Die Laune wurde jedoch mit einem kleinem Dipper im Fluss schnell wieder gehoben. Highlight des Tages war für die meisten, dass wir einen Schlitten gefunden haben (und nein, er gehörte nicht zur Huskyfarm). Donnerstag war besonders, da wir auf Norwegisch einen Liebesbrief schreiben durften/mussten. Einige wurden vorgelesen und übersetzt (so gut wie’s eben ging), weshalb die anderen sich halbtot lachten.
Am Freitag ging die Vorbereitung für die erste (richtige) Tour los. Wir planten das Essen, welche Schlafgelegenheit wir mitnehmen wollten, durchdachten die Route und verteilten die Jobs für die Tour ( Küche, Navigation, Biwak, …). Die Tour startete am Sonntag am Frafjord. Von dort ging es weiter in den Hogsfjord und dann in den Lysefjord, der an einer großen Brücke begann und in einer schönen Bucht endete. Dies war das Ziel und damit das Ende unserer Tour. Wir waren in zwei verschiedenen Gruppen aufgeteilt, die aus den Lerngruppen eins und drei sowie zwei und vier bestanden. Deshalb hatten wir hauptsächlich verschiedene Lagerplätze und Eindrücke.
Das Highlight der Gruppe eins und drei war unter anderem das Lagern auf Kallerstein, einem verlassenem Bauernhof am Lysefjord. Dort haben sie Gruselgeschichten geschrieben und am Lagerfeuer vorgelesen. Einige hatten Angeln dabei, mit denen sie viel geangelt haben und die gefangenen Fische anschließend verzehrten.
Das schönste für die Gruppe zwei und vier war die Besichtigung von Flørli, einem alten Wasserwerk mit der längsten Holztreppe der Welt.
Insgesamt war die Tour mit viel Anstrengung, schönen Eindrücken und viel Spaß ein voller Erfolg!
Am Freitag sind wir wieder in Lunde angekommen und mussten erstmal Kajaks putzen, Material trocknen und alles anschließend wieder verräumen. Samstag mussten wir erstmal die restlichen Materialien zurückgeben, die Zimmer für eine weitere Zimmerkontrolle säubern und später haben wir uns in kreativen Formen (Theaterstücken, Gedichten, usw.) die wichtigsten Dinge, die wir auf Tour gelernt haben, vorgestellt.
Zum Abschluss des Tages haben wir noch einen Film geguckt, zu dem es Snacks gab, was uns natürlich sehr erfreut hat.
Am Sonntag hat Günther mit reichlich Zuschauern ein Reh zerlegt, das wir von unserem Nachbarn bekommen haben.
In der vierten Woche ging endlich der lang ersehnte Alltag los. Huskytraining, Haushalt und Schule ergeben zusammen einen strukturierten, abwechslungsreichen Alltag.
Auf der Huskyfarm war es diese Woche noch nicht ganz so anstrengend wie es in Laufe der nächsten Wochen sein wird, da wir uns erstmal an den neuen Ablauf gewöhnen und die Hunde kennenlernen sollten. Wir streichelten die Huskys und ließen die vier Wochen alten Welpen raus.
Die Arbeit dort macht viel Spaß, ist aber manchmal auch ziemlich anstrengend.
Der Haushalt ist ziemlich entspannt. Wir haben für jeden Tag besondere Aufgaben, die wir erledigen müssen und wenn man sich das gut aufteilt und die Jobs schnell erledigt, hat man viel Tag Freizeit.
Die Schule lief besser als erwartet, denn die Fächer machen viel Spaß und sind alle ziemlich interessant. Das coolste ist, dass es im Unterricht erwünscht ist, zu trinken und erlaubt ist, Mütze zu tragen. In Deutsch bekamen wir direkt eine Lektüre zugeteilt, welche ,,Gefangen im Packeis“ lautet.
Besonders war das Völkerball-Turnier, indem die Lerngruppen gegeneinander antraten.
Für viele ist das OC schon jetzt eine neue Heimat. Wir haben uns super eingelebt und das Zusammenleben ist sehr angenehm und lustig.
Insgesamt war der Monat sehr aufregend und wir freuen uns auf die kommende Monate!
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