7. Januar 2024: Es ist drei Uhr morgens. Nach einer anstrengenden Fahrt auf vereister Fahrbahn durch Dänemark fahren fünf alte Busse die vereiste Einfahrt hoch. Aus ihnen steigen 40 wackere Krieger auf ihrem Weg ins nächste Abenteuer. Sie werden bereits von zwei Tutoren erwartet. Nach einer kurzen Ansprache fallen sie allesamt erschöpft in ihre Betten.

Von Leyla und Clara

8:30 Uhr. Der Wecker klingelt, viel zu früh. Wir schrecken auf und machen uns auf den Weg in Richtung Haupthaus, um dort nach einem ausgiebigen Frühstück mit der Tourenplanung zu starten. Mit Sack und Pack (sprich Schneeschuhen, Langlaufskiern, Pulken, Proviant, Putzzeug, Zelte und und und leider keine Trangias…) ziehen wir los, die uns allzu gewohnte, raue Wildnis Norwegens zu stürmen.

Bei frostigen -23°C beziehen wir die Hütte in Ådneram. Hütte trifft es nicht ganz, ein großes Haus mit vielen Zimmern, einer großen Küche und einem Aufenthaltsraum mit offenem Kamin. Am darauffolgenden Morgen geht es schließlich los, nachdem im Keller ein Wasserschaden beseitigt wurde. Die eine Hälfte steigt auf Skier, während die andere Hälfte in Schneeschuhen durch die glitzernde Winterlandschaft stapft. Nach einer deftigen Suppe in der Hütte machen wir uns auf, ein paar Runden „Tiefschnee Capture – the – flag“ zu spielen. Wir runden den Tag mit einem erstklassigem Gruppenabend ab. Die folgenden vierundzwanzig Stunden verlaufen entsprechend ähnlich. Ach ja, drei Tutoren waren im OC, eigentlich wollten sie nur Brot holen, aber sie haben dort dann ebenfalls Eimer für Eimer einen Wasserschaden beseitigt. Am dritten und vierten Tag unserer Januartour begeben wir uns auf Tagestouren durch Norwegens idyllische Natur. Schlussendlich fahren wir zurück und finden unsere Ruhe im Alltag wieder. Alle sind sich einig, das war ein gelungener Start in die zweite OC Hälfte. 

Das neue Halbjahr starten wir mit einer neuen Schülerin, die uns jedoch bereits nach wenigen Tagen wieder verlässt. Die Langeweile, die der Alltag mit sich zieht, wird von der verschneiten Winterolympiade, die schon seit Jahren OC Tradition ist, unterbrochen. Die Disziplinen, die wir zu bestehen haben, sind beispielsweise Tiefschnee-Robben, Poporutscher-Pferderennen oder Schneeball-Weitwurf, die in acht Gruppen mit je fünf Personen gegeneinander ausgetragen werden. 

Unser Glück verlässt uns, als Montagmorgen unser Keller unter Wasser steht. Wir packen alle mit an und schon wenige Stunden später ist unser Keller wieder vollständig trocken. Der Spaß geht dann draußen weiter, als alle Abflüsse und Gullis von Schneemassen freigelegt werden und  rund um das Haus ein ausgeklügeltes Grabensystem gezogen wird. Spät am Abend fallen wir Schüler in die Betten, die Tutoren kontrollieren in der Nacht im Stundentakt die Gullis und Kanäle. 

Am Dienstag, dem 23. Januar ist unser Bergfest. Mit guter Stimmung, einem Drei-Gänge-Menü, viel Musik und fantastischen Cocktails feiern wir den Abschluss der ersten Hälfte unseres OC´s. Am folgenden Abend stand dann die Challenge “Tutoren gegen Schüler” an. Wir rechneten fest damit zu gewinnen und handelten heraus, dass die Tutoren am Sonntag die kompletten Küchen- und Haushaltsaufgaben übernehmen und Kochen. Leider verloren wir 10 : 14. Schade eigentlich, aber der Spaßfaktor war bei allen hoch. Übers Wochenende schliefen wir in der Scheune der Huskyfarm. Die tutorenfreie Zeit vertrieben wir uns mit Kino, Disco und Huskykuscheln. Sonntagmittag retteten die Tutoren dann trotzdem unser Essen, weil Erbsen ohne Einweichen einfach nicht essbar sind….

Montag und Dienstag wurden dann unsere dritten LEGs eröffnet und somit ist auch dieser von Schnee- und Wasser geprägte Monat zu Ende.

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