Der 9. Monat im Outdoor College startete bei uns mit einer gewöhnlichen Alltagswoche.
Von Julia, Luisa und Lili
In der Schule wurden Vokabeltests geschrieben und in den restlichen Fächern behandelten wir spannende Themen wie in Geschichte den 2. Weltkrieg und in WiPo erneuerbare Energie. Auf der Huskyfarm hatten wir das erste mal 4 Junghunde gleichzeitig in einem Gespann, was ziemlich gut funktionierte. Auch Arbeiten wurden geschrieben, wie zum Beispiel die Mathearbeit, welche nicht besonders gut ausfiel. Über die Woche verteilt machten die einzelnen Lerngruppen Ausflüge wie zum Beispiel Ski fahren, einen Huskyausflug ins Fjell oder einen Ausflug nach Egersund mit anschließendem Pizzaessen. Diese Ausflüge machten wir, weil wir mit diesen Lerngruppen nicht auf Tour gingen, da dieses Mal fünf Wochen Schule vor der nächsten Tour lagen.
Den wöchentlichen Schülerrat hielten wir auf Grund von schönem Wetter draußen ab. Nach der Zimmerkontrolle mit Zimmerwechsel kamen die Ostertage immer näher. Am Freitag hatten wir einen Thementag zur Ostergeschichte im Religionsunterricht. Als dieser beendet war, liefen wir um ca. 17:30 Uhr samt Schlafsack etc. zur Huskyfarm, um dort Ostern zu feiern. Doch bevor wir uns am Lagerfeuer trafen, bekamen wir von Odd (Huskyfarm Besitzer) einen Vortag, um auf unsere nächste Tour gut vorbereitet zu sein. Wir erfuhren auch die Einzelheiten der Tour und die Vorfreude stieg. Nachdem wir an einem gemütlichen Lagerfeuer vorgelesen bekommen hatten, ging einer nach dem anderen in seinen Schlafsack und wachte am nächsten morgen zu Hundegesang auf. Während einige Frühstück machten, fing der Rest schon an aufzuräumen, denn um 9 Uhr fuhren 15 von uns mit 20 Hunden nach Kvaeven, um der Huskyfarm dort bei einem Event zu helfen. Die Kunden durften Schlitten fahren und unsere Aufgabe war es, ihnen zu erklären (natürlich auf englisch oder norwegisch), wie man einen Schlitten fährt. Außerdem verkauften wir Brownies und Bananenbrot sowie Kekse für die Hunde. Während die 15 sich einen kräftigen Sonnenbrand holten, bereiteten die anderen im OC den bevorstehenden Ostersonntag vor. Es wurden Girlanden und Osternester gebastelt, Eier bemalt und Osterlämmchen gebacken. Am Morgen des Ostersonntags wurden noch vor dem Frühstück Eier gesucht, denn jeder hatte ein personalisiertes. Als alle Eier gefunden waren, gab es Frühstück mit den selbst gebackenen Osterlämmchen. Nach dem Frühstück fuhren einige zu einem norwegischen Ostergottesdienst und andere machten einen Skiausflug. Währenddessen bereitete das Küchenteam ein leckeres 3-Gänge Menü vor. Wie starteten wegen der Telefonzeit schon um 16:30 Uhr mit der Vorspeise, Fladenbrot mit Knoblauchbutter. Danach folgte ein leckeres vegetarisches Gulasch und zur Nachspeise gab es Apple-Crumble. Die anschließende Telefonzeit verlief gut.
Die nächste Woche startete wie üblich mit Frühsport und für die Haushaltgruppen nach dem Abwasch mit einem Teil der Mat-Inventur. Überraschenderweise endete der Montag nicht für die, die Französisch haben, sondern für die Lateiner mit einem Vokabeltest. In der Schule bekamen wir in Englisch die Aufgabe, einen Sports-Club zu erfinden mit einer Sportart, die man traditionell in Süd Afrika ausübt. In Deutsch fertigten wir in Gruppen, als Ersatzleistung für eine Klassenarbeit, ein „Handbuch der deutschen Sprache“ an, indem wir alle möglichen Grammatik- und Rechtschreibregeln zusammentrugen. Am Dienstag machten die Tutoren eine Huskytour im Fjell, um auch das Schlittenfahren zu üben. Damit wir Schüler nicht alleine waren, bekamen wir einen Vortrag über Wasserkraft in Norwegen von der Tochter des Huskyfarmbesitzers, welche Mitarbeiterin von „SiraKvina“, dem Wasserkraftwerk in der Nähe, ist. Anschließend schauten wir den Film „Hidden Figures“, welcher sich auf den Englischunterricht bezog. Am Mittwochmorgen bekam jeder von uns einen Zettel, auf dem der Name einer anderen Person stand. Diese Person sollten wir bis zu dem kommenden Sonntag „töten“, indem wir der Person, während niemand zuschaut, etwas in die Hand geben. Im Laufe des Spiels wurden Sachen wie eine Türklinke oder ein Tisch als „Mordwaffe“ benutzt.
Die Doghandler planten kurz vor der Tour noch die Gespanne und die letzten Einzelheiten wurden besprochen. Während die Woche dem Ende immer näher kam, rückte die schon lang ersehnte Tour immer näher.
Diese Tour war die Abschluss-Hundeschlitten-Tour. Das heißt, es war unser letztes Mal Schlittenfahren mit den Hunden, da der Schnee in Lunde schon fast komplett geschmolzen ist. Bei dieser Tour starteten wir wetterbedingt nicht wie üblich am Sonntag, sondern erst am Montag. Am Sonntag haben wir mit unser Doghandlerin eine Toureneinführung gemacht und haben herausgefunden, dass wir uns in Sirgutsheller ein Basiscamp errichten und von dort aus jeden Tag Tagestouren unternehmen werden. Anschließend haben wir alle unsere Rucksäcke gepackt, Material ausgeliehen und das Essen in Metalltruhen gepackt oder so verstaut, dass man es gut auf Schneemobilen transportieren kann. Wegen den Schneebedingungen wäre unser ganzes Gepäck zu schwer für die Hunde gewesen, deshalb hat die Huskyfarm unser Essen, unsere Zelte und das Material für die Huskys auf zwei Schneemobilen mit Anhängern transportiert. Abends bepackten wir alle Autos. Dabei hatten wir kurzzeitig ein paar Probleme, da manche ihre Skier oder Skistöcke noch vermissten. Zusätzlich war eines der Autos defekt, weshalb wir dieses noch zur Reparatur fahren mussten. In dieser Wartezeit waren alle sehr aufgedreht und hatten viel Spaß.
Die Gruppe die den Hinweg nach Sirgutheller mit den Hundeschlitten gefahren ist, startete als Erste, um alle Materialien von den Hunden und natürlich auch die Huskys selbst noch zu verladen. Wir trafen uns alle gemeinsam in Suleska an einem Parkplatz. Während die Husky-Leute alles Gepäck auf den Skidos verstauten, fuhren die Ski-Leute schon los, da sie als so große Gruppe deutlich langsamer waren, als die Leute mit den Hundeschlitten. Anfangs ging es sehr viel bergauf, dann einen ziemlich steilen Berg hinunter und danach hauptsächlich über Seen. Wir mussten unsere Route ein bisschen umplanen, da der letzte See unbefahrbar war. Nachdem die fünf Gespanne am geplanten Lagerplatz ankamen, bauten sie erst die Kette auf, um die Hunde dort anzuleinen und sich um sie zu kümmern. Nach dem Versorgen der Huskys wurde erstmal Mittagspause gemacht. Die Ski-Leute waren währenddessen immer noch unterwegs und mühten sich mit der stark scheinenden Sonne und der daraus entstandenen Hitze ab. Als die letzten am Lagerplatz ankamen, wurden sie gebührend von den anderen empfangen. Alle verräumten das Material, die Zelte wurden aufgebaut, ein Essenskreis wurde in den Schnee gebuddelt und Wege wurden fest getrampelt. Als dies fertig war, begann das Küchenteam zu kochen und die Husky-Leute fütterten die Hunde. Währenddessen bauten sich alle anderen ihre eigenen Schneelöcher, um darin unter freiem Himmel zu schlafen. Nach dem Abendessen waren alle gut müde und manche hatten schon einen ordentlich roten Sonnenbrand. Die Küche wusch ihre Sachen noch ab und putzte die Küche. Anschließend krabbelten alle erschöpft in ihre Schlafsäcke.
Am nächsten Morgen wurden wir von der Sonne geweckt. Anfangs wusste niemand so genau, wer Küche ist, weswegen wir erst sehr spät frühstückten. Die Huskys hatten heute frei, weswegen wir den Vormittag nutzten, um unser Lager gemütlicher zu gestallten. Nach dem Mittagessen kam der Besitzer der Huskyfarm vorbei und erklärte uns, wie man eine Schneehöhle baut. Die ersten fingen schon eifrig an zu buddeln. Anfangs konnten nur wenige mithelfen, da sich sonst alle im Weg standen, also ging es nur langsam voran. Die anderen nutzten die Zeit, um zu entspannen, ihren Schlafplatz auszuarbeiten oder mit den Huskys einen Spaziergang zu machen. Wir spannten zwei große Planen auf, um den Hunden Schatten zu geben, was die meisten sehr genossen. Zum Abendessen gab es sehr leckeren, aber viel zu vielen Couscous. Einige von uns machten an dem Abend noch einen Spaziergang, um den Sonnenuntergang besser zu beobachten. Danach kehrte Ruhe im Lager ein. Außer, irgendjemand ging nachts aufs Klo, denn dann fingen manche der Hunde an zu bellen und weckten somit ein paar von uns.
Am Mittwoch fuhren zehn Leute mit den Huskys den Großteil der Strecke zurück zum Anfangspunkt, um dort einen Tutorenwechsel zu ermöglichen. Währenddessen gingen die anderen drei Lerngruppen auf eine kleine Skitour. Wir sahen einige Tierspuren, kamen an steileren und nicht ganz so steilen Bergen vorbei. Dabei spurten wir eine Loipe für die Gruppe, die am nächsten Tag mit den Schlitten fahren würde. Wieder kamen die Husky-Leute vor den Ski-Leuten an, da wir gegen frühen Nachmittag wieder im Basislager ankamen, entspannten wir den restlichen Tag im Schnee, bauten Sonnenliegen und rutschten Berge mit Poporutschen runter. Wie auch jeden anderen Abend fütterten wir erst die Huskys, aßen dann selbst und gingen in unsere Schlafsäcke.
Donnerstag standen wir unbewusst -da wir keine Uhren haben- richtig früh auf und konnten beim Skifahren anfangs noch den Luxus von gefrorenem Schnee genießen. Wir fuhren eine etwas kürzere Strecke als am Tag davor, um nicht zweimal die selbe Strecke zu fahren und um die Husky-Leute beim Schlittenfahren zu beobachten. Spontan entschieden wir uns dafür, einen kleinen Umweg zu fahren und dass die Ski-Leute vor den Hundeschlitten fahren. Vor dem Bergabfahren mussten die Huskys dann immer warten, da es mit Skiern deutlich länger dauerte, einen Berg hinunterzufahren. Als wir wieder in Sigurtsheller ankamen, bauten wir fleißig an unserer Schneehöhle weiter. Ursprünglich war der Plan, dass wir eine so Große bauen, dass alle, die wollen, darin schlafen können. Dies schafften wir leider nicht. Letztendlich war leider nur Platz für 4-5 Leute, trotzdem schliefen am Ende doch nur zwei Personen in der Schneehöhle. Ein paar von uns wollten unbedingt im See dippen gehen. Dafür buddelten und hauten wir ein Sarg-ähnliches Loch in den See (2m x 50cm groß und ca. 40cm tief und dadrunter noch eine dicke Eisschicht). Wir schufen uns Mithilfe einer Holzpalette einen Umziehplatz, da der Weg zum See zu lang war, um in nassen Badeklamotten hochzulaufen. Es war sehr angenehm, sich nach dem ganzen Schwitzen endlich mal wieder zu waschen.
Freitags hatten wir ursprünglich den Plan, gegen ein Uhr loszufahren. Dies konnten wir wegen des Zusammenpackens unserer Sachen und zusätzlich der Vorstellung von Projektaufgaben nicht ganz einhalten. Für die Ski-Leute war es fast der wärmste Tag und ab dem Zeitpunkt hatte alle schon einen guten Sonnenbrand. Die Husky-Leute sind, nachdem sie in Suleska mitsamt Huskys wieder ankamen, auf die Huskyfarm gefahren und haben sich dort um die Hunde gekümmert. Sie füttern und versorgten sie. Gegen 19:15 Uhr waren alle Gruppen wieder im OC. Während die Küche anfing zu kochen, trockneten die anderen das Material und duschten. Als die ersten mit Duschen fertig waren, tauschten diese mit dem Küchenteam, damit dieses auch duschen konnte. Die Hälfte der Jungs beschwerte sich, wie nach jeder Tour darüber, dass sie kein warmes Wasser mehr hatten. Nach einem für uns sehr spätem Essen (ca. 20:45) fielen wir alle müde ins Bett.
Am nächsten Vormittag hatten wir Tourenreflexion in Klein- und Großgruppen. Wobei wir Plakate für den nächsten Jahrgang gestalteten, auf denen wir ihnen Tipps für ihre Huskytour hinterließen. Anschließend hatten wir einen kurzen Schülerrat nach dem Essen. Dann verfielen alle in das Samstagsputzen. Nach dem Abendessen schauten wir noch einen Tourenfilm.
Der Sonntag verlief recht ruhig. Viele arbeiteten noch daran, ihre Projektarbeiten fertig zustellen oder die dazugehörige Präsentation vorzubereiten. Nach dem Snack machten sich manche von uns mit Marthe an die Arbeit, Gemüse- und Kräutersamen auszusähen. Gedacht ist das Ganze so, dass wir die Gemüsepflänzchen groß ziehen, damit der nächste Jahrgang das Gemüse dann ernten kann. Ansonsten war der Rest des Tagen eher ereignislos.
Die letzte Woche dieses Monats, war reich an Geburtstagen, denn gleich drei von uns hatten Geburtstag. Dennoch verliefen die meisten Tage wie gewohnt, mit Frühsport, Schule, Haushalt bzw. Huskyfarm. Allerdings war es trotzdem eine Woche, welche für so einige von uns sowohl nervenaufreibend als auch sehr erleichternd war, denn es war so weit: die Präsentationen der Projektarbeiten standen an. Direkt am Montagmorgen ging es mit der Ersten los und noch eine weitere folgte am selben Tag. An den restlichen Tagen sah es nicht gerade anders aus, denn täglich wurden zwei bis teilweise sogar drei Präsentationen gehalten, bevor wir nächste Woche Montag dann auch endlich mit der Letzten fertig sind. Die Huskyfarmtage verlaufen derzeit mehr oder weniger ereignislos, da nicht sonderlich viele Gäste kommen und wir anfangs auch noch nicht wieder Wagen fahren durften, weil wir durch den Übergang von Schnee zu keinem Schnee erst warten mussten, bis die Tainingsstrecke wieder zum Fahren geeignet ist. Stattdessen durften wir der Huskyfarm bei dem Frühjahrsputz des Grundstückes helfen. Somit fanden wir jedoch die Zeit, um mit Salzteig Pfotenabdrücke von unseren Patenhunden zu machen, welche wir dann später als Erinnerung mit nach Deutschland nehmen können. Außerdem gibt es zurzeit wieder Lämmer auf der Huskyfarm (drei Stück), von denen wir eins mit der Flasche aufziehen. Der Samstag war der letzte Tag des Doghandlers des Huskyfarm, welcher nun mit der Arbeit dort aufhört. Wir verabschiedeten uns von ihm mit einer selbst gemachten Karte und einem kleinem Kuchen. Abends machten es sich viele OC’ler noch bei einem Filmabend, bei welchem wir „Fluch der Karibik – Teil 3“ schauten, gemütlich. Am Sonntag wird Pause von dem Präsentationen gemacht und wir machen eine Party zum „Abschluss“ der Projektarbeiten, mit dem Thema „Geh als dein Projekt“.
Und so geht auch dieser, sehr ereignisreiche Monat, zu Ende. Wir freuen uns auf die restliche Monate und verabschieden uns hiermit bis zum nächsten Monat!
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